Brixen und die Berge

Die letzte Woche (17.4.-21.4.) war ich in Brixen mit der ATCC-Trainerausbildung. Es war, gelinde gesagt, sehr anstrengend. Die Inhalte waren Gruppenprozesse mit den Themen "Ich und die Gruppe", "meine Rolle/Status in der Gruppe" und "Macht und Ohnmacht". Dazu kamen jeden Tag TaKeTiNa Einheiten mit Musikpädagogischem arbeiten. Ich muss ehrlich sagen, dass es wirklich intensiv und wunderschön war, in mir ist in diesen Tagen unendlich viel passiert. Wer bin ich? Was will ich? Warum werte ich mich ab? Warum habe ich so unglaubliche Angst vor Verletzung? Damit jeden Tag konfrontiert zu werden ist happig. Und wir waren immer als Gruppe zusammen. Es war sehr schwer alleine zu sein, oder einen Moment alleine zu finden - was aber unbedingt notwendig war.
Das war auch mit einer der Gründe, warum ich am Mittwoch, Donnerstag und Freitag am Morgen laufen war. Eigentlich mag ich Laufen nicht so. Da ist die Leidenschaft nicht so groß, wie beim Radfahren. Aber es ist ein gutes Training und wenn ich kein Fahrrad habe, mit dem ich fahren kann, ist Laufen ein super Ersatz. Und es hat so wahnsinnig gut getan.
um 6:45 aufstehen und dann ab in die Berge. Auch wenn es eine Mischung aus Joggen und Wandern war, weil die Alpen in Brixen dann doch noch mal was anderes sind als unsere Hügel in der fränkischen Schweiz 😁.
Am Mittwoch war es eine Erkundungstour, die mir sehr viel gegeben hat - unteranderem wieder die Nähe zur Natur und zu mir selbst. Es hat mir einfach geholfen einen klaren Kopf zu bekommen.

Am Donnerstag war es etwas schwieriger, weil eine Freundin mit dabei war, die ich wirklich sehr gern habe und auch sehr schätze, aber ich wäre lieber alleine gewesen...
Und am Freitag war es am intensivsten. Mein Kopf und mein Herz waren nach 4 Tagen unglaublich überfordert und unter Stress und ich wollte einfach nur noch nach Hause und alleine sein. Irgendwie mit meinen Gedanken klar kommen. Schutz suchen. Sicher sein. Ich hatte am Morgen brüllende Kopfschmerzen (die Sonne mit ihren 27 Grad war da bestimmt auch ein Faktor) und trotzdem bin ich am dann vor dem Frühstück noch ein letztes Mal in die Berge. Und es war wie ein Lauf zu mir zurück. Immer wieder stehen bleiben und inne halten. Keine Musik, nur die Vögel, der Wald und die Brenner-Autobahn 😆. Tief durchatmen. Genießen. Gedanken fließen lassen und irgendwann wieder zurück holen. Zu mir finden. Noch einmal durchatmen.
An dem Tag bin ich auch nach ganz oben gelaufen und plötzlich stand ich auf einer riesigen Lichtung mitten im Wald. Umgeben von Bäumen auf einer wunderschönen grünen Wiese und in meinem Rücken ragten die Berge hervor. Ich stand einfach 5 Minuten da und habe geschaut und war einfach nur glücklich. Es war so wunderschön. Und es hat mir geholfen, den Tag zu überstehen 😊.





Jetzt bin ich wieder zu Hause und war gestern gleich arbeiten. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, außer dass ich so unglaublich froh war, am Abend wieder zu Hause zu sein....

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